ci/ce und gi/ge
Die erste Hürde, die es zu überwinden gilt, wenn du Italienisch lernen bzw. sprechen willst, ist die richtige Aussprache.
Das Italienische hat ein paar Laute, die das Deutsche nicht kennt – und genau da beginnen die Herausforderungen. Wenn du alle Ausspracheregeln auf einmal lernst, überfordert dich das vielleicht.
Deshalb beginne ich hier im Blog eine kleine „Aussprache-Reihe“. Sie soll dich Schritt für Schritt dabei begleiten, in die Welt der wichtigsten und interessantesten Buchstabenkombinationen im Italienischen einzutauchen. Und ich erkläre dir einfach und verständlich, wie du diese korrekt wiedergibst.
Fangen wir an mit den Lautfolgen ci und ce.
Zuerst einmal: Du sprichst sie tschi und tsche aus. Warum ist das so?
Weil die Regel lautet: Wenn auf den Buchstaben c ein i oder ein e folgt, wird das c statt einem einfachen k als ein Zischlaut, also tsch ausgesprochen.
Hier sind ein paar bekannte Beispiele, die dir diese Besonderheit noch einmal verdeutlichen:
– eines der Lieblingsgetränke der Deutschen, der cappuccino, gesprochen capputtschino
– die förmliche Verabschiedung arrivederci, gesprochen arrivedertschi
– der süditalienische Zitronenlikör limoncello, gesprochen limontschello
– der italienische Sänger und Schauspieler Adriano Celentano, gesprochen tschelentano
Die Ausspracheregel, die du gerade für ci und ce kennengelernt hast, darfst du 1:1 auf die Buchstabenfolgen gi und ge übertragen.
Es gibt dabei nur einen einzigen Unterschied zu beachten: Du sprichst den Zischlaut nicht HART, sondern WEICH aus, also statt tschi sprichst du dschi und das tsche wird zu dsche.
In diesen italienischen Wörtern kommen die Kombinationen gi und ge vor:
– der berühmte toskanische Ort San Gimignano, gesprochen dschiminjano
(auf die Buchstabenfolge gn werde ich später in einem anderen Blogartikel eingehen)
– das italienische Wort für Eis, gelato, gesprochen dschelato
– Südtirol, auf Italienisch Alto Adige, gesprochen adidsche
Mit diesem kleinen „Trick“ kannst du selbst prüfen, ob du die Aussprache richtig hinbekommen hast:
Lege eine Handfläche auf die Vorderseite deines Halses und sprich das tschi wie in cappuccino. Was spürst du? Richtig – nichts!
Jetzt probier es mal mit gelato. Das dsche von gelato solltest du mit einem Reibelaut aussprechen, wobei die Zunge nur einen ganz sanften Druck auf den Gaumen ausübt. Wenn du das richtig machst, spürst du jetzt eine Vibration auf deiner Handfläche.
Das kannst du am Anfang immer machen, wenn du daheim die Aussprache übst. Mit der Zeit brauchst du deine Hand nicht mehr an den Hals halten, weil du weißt, wie du die Laute ge und gi korrekt aussprichst.
So, in Zukunft bist du gewappnet, wenn dir in Italien Wörter begegnen, die ce, ci, ge oder gi enthalten und die du noch nicht kennst.
Du wirst sie trotzdem korrekt aussprechen können.
Herzlichen Glückwunsch – Auguri!!! 😊