Was ich alles kann? VIEL!
Ich finde, dass Sara Menzel-Berger und Anja Rödel eine ganz tolle Idee hatten, als sie die Blogparade „Was kannst du?“ ins Leben riefen.
Es ist höchste Zeit, dass wir Frauen aufhören, uns hinten anzustellen. Wir müssen unsere vielen Talente nicht verschweigen oder herunterspielen.
Bisher habe ich das auf meiner Webseite aber genau so gehandhabt, weil ich dachte: „Das klingt eingebildet.“ oder „Das interessiert eh keinen.“
Schluss mit der Bescheidenheit
Die Aktion von Sara und Anja hat das Thema wieder aktuell auf meinen Tisch gebracht und ich habe mir einen Ruck gegeben, denn:
Der, den es nicht interessiert, wird es nicht lesen! Es ist ja nur ein Blogartikel. 😉
Und obwohl mir die Frage „Was kannst du?“ unmöglich zu beantworten erscheint und meine Antwort darauf ein kleiner Seelenstriptease wird, den ich online stellen werde, stürze ich mich jetzt in das Unterfangen, eine kleine Sammlung zu erstellen.
Und zwar in erster Linie für mich selbst, denn nach all den Jahren erlaube ich mir jetzt nicht nur, das niederzuschreiben, was ich kann, sondern auch einiges von dem, was ich in meinem bisherigen Leben schon gemacht habe.
Ich bin ein Tausendsassa
Ich bin ein „Hansdampf in allen Gassen“, ein Tausendsassa. Ich interessiere mich für so vieles, dass ich es manchmal als Last empfinde. Um allen meinen Interessen zumindest einen kleinen Raum zu geben, bräuchte ich 3 Leben.
Ich durfte über 30 Jahre alt werden, bis ich das als Vor- und nicht mehr als Nachteil empfand. Lange Zeit dachte ich nämlich, mit mir stimmt etwas nicht.
Jobs während und nach der Schulzeit
Schon während meiner Schulzeit hatte ich viele Jobs: Zeitungen austragen (davon kaufte ich mir für 1.250 DM meine erste und bisher einzige Stereoanlage – und ja, den Preis weiß ich noch, weil ich mir jeden Pfennig davon selbst verdiente!), Konzertkartenverkauf, Fensterabdeckung auf einer Großbaustelle, Inventur in Lebensmittel – und Baumärkten und einiges mehr.
Nach meinem Abitur machte ich Praktika bei TV, Radio und Zeitung und arbeitete ein Jahr lang in Vollzeit als Paketzustellerin bei der Post. Die Pakete waren bis zu 30 kg schwer und die meisten Wohnhäuser hatten keine Aufzüge. 😉
Zugleich ging ich für die Regionalzeitung als freie Mitarbeiterin weiter auf Termine, machte selbst Fotos und schrieb dann meine Artikel.
Studienwahl
Als ich nach dieser Zeit im Berufsleben wieder Lust auf Schule bzw. die Universität hatte, war die Entscheidung für EIN Studienfach schier unmöglich. Nach Liebäugelei mit Journalismus, Archäologie, Psychologie, Klassische Philologie (das ist Latein und Altgriechisch) und Pädagogik fiel die Entscheidung schließlich auf 3 Studiengänge: Anglistik, Romanistik und Geschichte, die ich 2003 jeweils als Magistra Artium abschloss.
Jobs als Studentin
Während meines Studiums jobbte ich als Verkäuferin in einer Bäckerei, Bardame in mehreren Diskotheken, Bedienung im Café, Schichtarbeiterin in einer Großküche (während der Semesterferien), Hostess auf Messen, Drehbuch-Schreiberin für ein multimediales Englisch-Lernprogramm und Investment-Beraterin.
Berufsleben
Auch nach dem Studium hatte ich stets 2-3 verschiedene Jobs, die mir die Abwechslung brachten, die ich so nötig brauchte:
- Unterrichten rechtschreibschwacher Grundschulkinder
- Leitung einer kommunalen Volkshochschule
- Englisch- und Italienischkurse an mehreren Volkshochschulen
- Übersetzungsaufträge für diverse Firmen
- Simultandolmetschen und einiges mehr
kreatives
Ich liebe kreative Gestaltung jeder Art. So habe ich Häkeln, Nähen, abstrakte Acrylmalerei (2 Ausstellungen), Serviettentechnik, Kartengestaltung, Kalligrafie, Scrapbooking, Buchbinden und Bastelarbeiten jeder Art ausprobiert und in vielen Workshops, Kursen und durch Üben zu Hause einiges an Erfahrung gesammelt. Längere Zeit konzentrieren konnte ich mich allerdings auf keine dieser Tätigkeiten, da immer wieder etwas Neues meine Aufmerksamkeit einforderte.
Hier eine kleine Auswahl meiner zahlreichen „Werke“:
sport
Beim Sport sieht es ähnlich aus: Ich habe fast alles (manches sogar viele Jahre lang) probiert, aber nichts zur Perfektion gebracht:
Leichtathletik, Rhönrad-Turnen, Schlittschuhlaufen, Tennis, Skateboarden, Jogging, Rock’n’Roll, Standard-Tanz (Hobby-Tanzformation), Skifahren (darin war ich früher richtig gut), Snowboarden, Showtanz mit Hebefiguren (hier wurde ich mit meiner Gruppe Deutscher Meister und Vize-Europameister!), Line-Dance, Yoga, Pilates, Klettern, Nordic Walking, Ballett
Für Menschen wie mich gibt es einen Begriff
Die meisten meiner Klassenkameradinnen (ich war auf einer Mädchenschule) wussten schon vor dem Abitur, welche berufliche Laufbahn sie einschlagen wollten. Ich nicht.
Viele Jahre lang dachte ich deshalb, dass ich es einfach nicht „auf die Reihe bringe“. Wenn es um das Thema Zukunftsplanung ging, war ich absolut überfordert, wusste damals aber nicht, warum.
Die Schule tat noch ihr Übriges, denn dort musste ich oft Dinge lernen, die mich überhaupt nicht interessierten und der Unterricht langweilte mich oft zu Tode.
Zum Glück bin ich seit meiner frühen Kinheit eine Leseratte (das Lesen hatte ich mir vor Schuleintritt schon selbst beigebracht) und habe eine besondere Vorliebe für Sachliteratur. Und so stieß ich, als ich etwas über 30 Jahre alt war, auf Barbara Sher, die mir in einem ihrer Bücher die Augen öffnete…
Ich konnte es kaum glauben, denn ich war nicht so „daneben“, wie ich dachte und ich musste mich auch nicht dafür schämen, dass ich ständig neuen Input brauchte und meine Interessen zu breit gefächert waren als dass ich mich auf eine Sache fokussieren könnte.
Für Leute wie mich gab es einen Namen: SCANNER!
In dem Buch fielen Worte wie „unentschlossen“, „flatterhaft“, „vielseitig interessiert“ und „wissbegierig“. Tatsächlich liebe ich es, Neues zu lernen und die Beschreibungen trafen fast 100%ig auf mich zu.
Das Buch lehrte mich, dass es auch viele Vorteile hat, Scannerin zu sein und dass das Ziel ist, die vielen Interessen und Talente unter einen Hut zu bringen.
Positives Denken und Gesundheit
Eins meiner ganz frühen Interessensgebiete war positives Denken, Arbeit mit dem Unterbewusstsein und Persönlichkeitsentwicklung. Die ersten Bücher dazu habe ich bereits während meiner Studienzeit verschlungen und bis heute nicht damit aufgehört. Ein anderes, sehr wichtiges Themengebiet ist Gesundheit und Gesunderhaltung und alles, was damit zu tun hat (und das ist viiiiiiel!!!!).
Nur ein paar Unterthemen, zu denen ich Bücher gelesen und/oder Kurse gemacht habe:
Tee, Naturkosmetik, Kräuter, Homöopathie, Ernährung, Vitamine, Nährstoffe, Yoga, Meditation, Wasser, Heilsteine, Energie, Strahlungen
Je mehr man dazu liest, desto mehr wird klar, wie all diese Themen eng verwoben sind und es keinen Sinn macht, sie separat zu betrachten. Alles fließt ineinander und ergänzt sich und das macht die weitere Nachforschung so spannend – für mich jedenfalls!
endlich selbständig
Vor über 3 Jahren habe ich die Entscheidung getroffen, mich selbstständig zu machen und damit ein völlig neues (Lern-) Kapitel in meinem Leben geöffnet.
Nach jahrelanger intensiver Lern- und Aufbauphase weiß ich:
In keinem Berufsbereich findet man so viele Menschen, die in so großem Maße mit ihrer persönlichen Weiterentwicklung befasst sind, wie unter den Selbständigen. Für mich ein wahres Mekka!
Als Scannerin wurde in den letzten Jahren mein Bedürfnis nach Lernen, Weiterbilden und Neues erfahren mehr als genug erfüllt.
Auch wenn der finanzielle Start nicht einfach war, wachse ich jeden Monat an meinen Aufgaben und genieße diese Entwicklung in vollen Zügen. Ich habe endlich das gefunden, wofür ich geschaffen wurde und wo ich all meine Talente unter einen Hut bringen kann!
Mehr als jemals zuvor
Und deshalb ist die Aufzählung meiner Kenntnisse und Fähigkeiten noch lange nicht am Ende. Denn in den vergangenen 3 Jahren als Freiberuflerin durfte ich mehr dazulernen als in den 15 Jahren davor.
Hier nur ein paar Beispiele, die mir ganz spontan in den Sinn kommen:
- Videos für meine Online-Kurse mit Camtasia aufzeichnen und schneiden (inkl. Camtasia-Zertifizierung)
- Präsentationen mit Animationen für meine Videos erstellen
- Erstellung von Online-Tests
- eigene Webseite mit WordPress bauen
- mit E-Mail-Marketing-Plattformen wie Active Campaign und Sendinblue E-Mail-Automationen erstellen und technisch mit der Webseite verknüpfen
- Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Umsetzung auf der eigenen Webseite
- Beschäftigung mit DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) und allen anderen rechtlichen Dingen, die mit einer Selbständigkeit einhergehen
- Flyer designen
- Marketing-Wissen aneignen wie Storytelling, Marketing-Texte, Marketing-Psychologie und vieles mehr
Ich merke gerade, wie viel Spaß es mir macht, einfach mal alles rauszuposaunen, was mich ausmacht und worin ich gut bin. 😊
Und deshalb ergänze ich jetzt noch alles, was mir sonst noch einfällt. Ich kann nämlich noch einiges mehr, als das, was ich bereits aufgezählt habe. :-DD
auch das kann ich
Ich habe ein breit gefächertes Psychologiewissen. Ich habe Psychologie zwar nicht studiert, wie ich es anfangs vorhatte, aber privat immer wieder psychologische Fachbücher gelesen. Das fällt mir grundsätzlich nicht schwer, denn ich bin der geborene Autodidakt. Ich lerne am besten, wenn ich mir das Wissen selbst anlese. Eigentlich auch ein Talent! 😉
Ich habe mit 18 Jahren neben meinem PKW- auch meinen Motorradführerschein gemacht. Obwohl ich schon viele Jahre nicht mehr gefahren bin, habe ich mich von meiner Yamaha FZR immer noch nicht getrennt.
Ich kann gut dichten, sowohl auf Hochdeutsch als auch auf Bayerisch.
Ich habe schon mehrere Kurzgeschichten geschrieben. (Hier kannst du eine davon lesen.)
Ich kann sehr gut erklären und Komplexes in einfache Worte fassen. Das kommt mir natürlich bei meiner Unterrichtstätigkeit sehr zugute.
Ich schenke anderen Menschen Energie und Freude und verbreite gute Laune. Das weiß ich noch gar nicht so lange. Da andere es mir aber immer öfter mitteilen, wurde mir nach und nach bewusst, dass das eine ganz besondere Gabe ist, über die ich sehr glücklich und dankbar bin.
Ich bringe andere Menschen oft zum Lachen, weil ich die Dinge nicht ganz so ernst sehe. Ich lache oft auch über mich selbst. Dazu gibt es viel Anlass! 😛
Ich kann Flöte und Orgel spielen. Mit etwa 14 Jahren war ich Keyboarderin in unserer Schulband.
Ich habe einen Blick für gute Fotomotive und mache recht schöne Bilder – nur die Kameraeinstellungen beherrsche ich nicht, obwohl ich sogar schon mal einen Fotografiekurs besucht habe. (Ich zähle jetzt nicht auf, wie viele Kurse ich in meinem Leben schon belegt habe.)
Ich habe mich vor einigen Jahren in eine Profi-Hardware für Videoschnitt eingearbeitet. Damit kann man Camcorder-Aufnahmen in professionelle Videos verwandeln, mit Schnitt, Hintergrundmusik, Überblendungen, Kapiteleinteilungen und vieles mehr. Als ich richtig fit war, habe ich die Filmaufnahmen auf der Hochzeit meiner Schwester zu einem tollen Film verarbeitet und ihr zu Weihnachten geschenkt.
Ich kann mit einem Pendel und einem Organo Beschwerden ausleiten. Einmal habe ich meiner Schwester akute Rückenschmerzen einfach „weggezaubert“. Aber ich habe mich auch mit diesem Thema leider nicht dauerhaft befasst – wen wundert’s? 😀
Ich bin handwerklich sehr geschickt. Beim Bau unseres Hauses habe ich bei so gut wie allem mitgeholfen. Ich habe Dach gedeckt, gesägt, gehämmert, Wände gedämmt, Holzverkleidungen angebracht, geschliffen, gestrichen, und vorletztes Jahr habe ich zum ersten Mal ein Gebäude verputzt. Ich habe auch ein sehr sicheres Auge, was Maße betrifft. Auch ohne Meterstab liege ich meist nur wenige cm daneben.
Ich bin eine gute Autofahrerin und habe Spaß daran, alte Autos (gerne mit schwergängiger Gangschaltung) zu fahren. Ich lenke ein Wohnmobil genauso sicher wie einen Fiat Panda und komme auch klar, wenn ich die Fahrseite wechseln muss (z.B. in England).
Ich kann auch gut parken – rückwärts sowie seitlich, ohne Einparkhilfe, denn ich fahre noch ein Auto, in dem es so etwas nicht gibt. 😉
Ich fahre auch größtenteils ohne Navi, denn auch ein solches hat mein Auto nicht. Ich kann ohne Navigation an den Gardasee fahren und bin ohne Navi alleine durch Westkanada gefahren.
Ich habe einen guten Orientierungssinn und bin gut im Kartenlesen – ein Talent, das dank der Navis auszusterben droht.
Ich möchte diesen Blogartikel jetzt beenden.
Die 2 Wochen, in denen ich mich mit dem Artikel beschäftigte, waren eine kleine Zeitreise für mich und bei der Bildersuche habe ich einige wunderschöne Augenblicke nochmals durchleben dürfen.
Mir sind dabei noch viel mehr Dinge eingefallen, die ich schon gemacht habe und die vielleicht nicht ganz so selbstverständlich sind. Ich möchte es aber nicht ausufern lassen und ein bisschen etwas dürfen die Menschen in persönlichen Unterhaltungen auch noch entdecken. 😊
Danke, Sara und Anja, für den Anstoß, endlich mal aus der Bescheidenheitszone zu treten und mich ins Rampenlicht zu stellen – es hat wahnsinnig gutgetan!!!!